Blog Post

Tierschutz-Demo in Rom

Johanne G.T. Joan • Okt. 22, 2019

Unser Protest am 5. Oktober an der Engelsburg


Liebe Freunde, viele von euch warten gespannt auf meinem Bericht und möchten wissen, wie es uns in Rom ergangen ist. Entschuldigt, dass ich mich nicht früher gemeldet habe, ich hatte vorher dringende Geschäfte, die liegen geblieben waren, zu erledigen. 

Am 3. Oktober 2019 kamen meine Tochter und ich in Rom an. Ich hatte die Plakate und die Flyer in Deutschland drucken lassen und in meinem Koffer eingepackt. In Rom mussten wir dann die Aufschriften nur noch auf Kartons, die wir im Supermarkt gefunden haben befestigen. Wir trafen uns mit Theresa Rodrigues, die uns bei den Vorbereitungen half. Theresa ist eine sehr aktive Tierschutz-Aktivistin in Teneriffa, ihr Schwerpunkt ist das Leid der Stiere in Spanien in den Stierkämpfen. Sie hatte ein großes Transparent mit einem überdimensionalen Abbild vom Papst Franziskus mitgebracht, das gut zu unserer Thematik passte: neben dem Papst, das Bild eines blutigen Stiers während eines Stierkampfes, mit der unverkennbaren Botschaft, das Massaker von Stieren in Namen von Heiligen, zu beenden. 

Am Tag vor der Demo machten wir uns unerschrocken auf dem Weg zum Petersplatz, um unsere Transparente vor dem Vatikan, zu zeigen; ich hatte ein Transparent gewählt, auf dem ich Papst Franziskus auffordere, zu der These, die die Authentizität des Evangeliums der Essener beweist, Stellung zu nehmen, eine Aktion, die sich im Nachhinein, sich als ein nicht ungefährliches Unterfangen herausstellte, denn, was wir nicht wussten ist, dass der Petersplatz nur so wimmelt von Vatikanpolizei in vielen Abwandelungen, ja sogar als Penner. Meine Tochter Gloria filmte ganz schnell unseren Auftritt mit unseren Plakaten.

Wir hatten Glück, denn niemand von der Wache schien uns gesehen zu haben.

Kurz danach machte Theresa etwas wovon sie schon immer geträumt hatte, sie legte ihre Flagge auf dem Boden und setzte sich im Schneidersitz darauf, um eine typische Protesthaltung einzunehmen. Sie hatte ihre Sitzhaltung noch nicht eingenommen, das stürzte mehrere Vatikanpolizisten in Zivil auf uns ein, wie eine Spinne auf eine Fliege, die sich gerade in ihrem Netz verfangen hat. Theresa, die fließend italienisch spricht stellte sich dumm und diskutiere heftig mit den Polizisten, die uns nach einer langen Prüfung doch gehen ließen.


Eine Stunde vor der Demo um 14 Uhr wollte Theresa noch einmal vor dem Vatikan gehen, um Bilder zu schießen. Ich hatte meine Tafel für die Demo mit verschiedenen Aufforderungen an dem Papst, uns ernst zu nehmen unter den Arm geklemmt, mit der beschrifteten Seite nach außen, sodass Passanten, beim Vorbeigehen, die Schrift lesen konnte. Theresa war vorausgegangen. Ich wartete auf sie am Eingang des Petersplatzes.

Kaum hatte ich die Grenze um zwei Meter überschritten, dauerte es keine zwei Sekunden, bis Gloria und ich von Vatikan- Polizisten umzingelt waren. Die Polizisten starten erstaunt und zugleich entsetzt auf die Aufschriften meiner Plakate, auf denen lediglich Aufforderungen an den Papst Franziskus, zu lesen waren; sie fanden offensichtlich die Befehlsform anrüchig und vermissten die Höflichkeitsformel: Eure Heiligkeit!

Papst Franziskus, machen Sie ihren Namenspatron Franz von Assissi Ehre und treten Sie für die Tiere ein!

Papst Franziskus, nehmen Sie Stellung zu der These von Johanne T.G. Joan, die beweist, dass das wahre Christentum die Tiere, als unsere Brüder bezeichnet!

Papst Franziskus, nehmen Sie Stellung zu der These von Johanne T.G. Joan! Entweder Sie widerlegen sie, oder Sie gestehen ein, dass Tiere 2000 Jahre Ungerechtigkeit widerfahren ist.

Usw.

Ich sagte mit meinem schlechten Englisch, dass ich nicht gekommen sei, um auf dem Petersplatz zu demonstrieren, sondern, dass diese Plakate für die Demo um 14 Uhr an der Engelsburg angefertigt wurden, für die wir auch eine Genehmigung haben. Es kamen immer mehr Polizisten hinzu und alle lasen schockiert die Aufschriften meiner Transparente:

Der Polizist, der mich „geschnappt“ hatte, telefonierte eine Ewigkeit, um meine Angaben zu überprüfen. Nach einer Weile stieß auch Theresa wieder hinzu und erklärte dasselbe auf Italienisch. Die Formulierung auf die Plakate zeigte zwar nicht die gewohnte Ehrfurcht gegen den Papst, sie waren aber nicht beleidigend. Nachdem sie unseren Angaben überprüft hatten ließen sie uns Widerwillens gehen.

Um 14 Uhr kamen wir an der Engelsburg an, es waren nicht viele gekommen, dafür aber eine Menge Polizisten waren bereit zur Stelle. Zwei Polizeiwägen mit einem Polizei Kleinbus, uniformierte Polizisten und solche in Zivil, sie wurden an der Engelsburg befohlen, um unsere Demo zu überwachen.

Mit Lucia Vicari, die aus Rom die Demo organisiert hatte gingen wir zu den Ordnungshütern, die sich von dem Charakter unserer Demo ein Bild machen wollten. Die Plakate waren in Italienisch verfasst und auch ihnen war die Bestürzung über die mangelnde Ehrfurcht meiner Forderung an Papst Franziskus auf dem Gesicht geschrieben. 

Sie debattierten auf Italienisch miteinander, ich konnte leider nichts verstehen, aber Lucia argumentierte erregt, ich befürchtete, dass die sie uns doch nicht demonstrieren lassen würden. Die Polizisten bestanden darauf sämtliche Aufschriften zu lesen und fotografierte jedes einzelne Bild, es waren ca. 20 Stück. Es schien so, als könnten sie nicht fassen, was sie da lasen und schauten sehr ernst. Und dann riefen sie ihre Kollegen in dem Vatikan an und schickten ihnen die Bilder per Handy zu, um in Erfahrung zu bringen, ob die Demo stattfinden durfte oder nicht. Nach einem langen Hin und Her ließen sie uns doch unsere Demo durchführen.

Die Flyer, die in Italienisch und in Englisch verfasst waren, ließen sie nicht zu. Der Großteil der Flyer hatten aber Gloria und ich einen Tag davor in Rom verteilt. 😊 Der Rest verteilte Lucia am nächsten Tag.

Ich hatte eine Rede vorbereitet, die wir in vier Sprachen vortrugen, Gloria in Englisch und in Deutsch, Lucia in Italienisch und in Englisch und in Deutsch, ich in Deutsch und in Französisch. Theresa umschrieb die Rede in Spanisch und legte noch nach mit ihrem persönlichen Anliegen: Die Katholische Kirche und die Grausamkeiten bei den Stierkämpfen.

Die Rede, die ich verfasst hatte, war gegenüber dem Vatikan, wesentlich schonungsloser und drastischer als der Text auf die Flyer, aber der Inhalt der Rede habe ich den Polizisten vor der Demo nicht ausgehändigt, ansonsten hätten sie die Rede gewiss nicht zugelassen. Unsere Überwacher hatten sich ca. 20 Meter von uns entfernt gruppiert und konnte unseren Vortrag über einem Megaphon hören, die wir ca. vier Stunden in verschiedenen Sprachen vortrugen.

Die Rede griff die Katholischen Kirche in ihren Grundfesten an und wir sprachen von Fälschung und Verfälschung der wahren Botschaft, nämlich des Essener Evangeliums, die für viele Missstände u.a. für das Leid der Tiere verantwortlich ist. Wir sprachen von einem 2000 – jährigen Betrug und sagten, dass das Neue Testament ein Plagiat des Evangeliums der Essener ist, und dass die Umweltschäden und das Tiermassaker auf die christliche Lehre zurückzuführen seien.

 Die These: Das Ur-Evangelium der Essener und seine Verfälschung“, und auch die Trilogie: „Das Geheimnis des wahren Evangeliums und seine Verfälschung“, in dem die ganze Lüge der christlichen Lehre akribisch aufgezeichnet ist wurde ebenfalls thematisiert.  



Viele Passanten blieben interessiert stehen, lassen erstaunt die Aufschriften, hörten unsere Rede in verschiedenen Sprachen zu und fotografierten die Aufschriften. Beim Marschieren durch die Menge mit unseren Aufschriften, feuerte uns die Menschen an und bejubelten uns wegen der Thematik: Tierschutz!

Die Polizisten waren sehr gestresst und überstrapaziert, sie hatten offensichtlich keinen Plan, wie sie mit einer Situation, die sie nicht kannten umgehen sollten, denn sie hörten unsere Rede und wussten nicht, ob sie einschreiten sollten oder nicht. Einer von ihnen, dem man seine Empörung deutlich anmerken konnte, machte einmal Anstalt zu uns zu kommen, um die Sache, zu beenden, wurde aber von seinen Kollegen zurückgehalten. Sie waren mit einer ganz neuen Dimension des Protestes konfrontiert. Man konnten ihnen anmerken, dass sie total überfordert waren, denn sie hielten immer wieder Rücksprache, offensichtlich mit ihren Kollegen im Vatikan, und erzählte aufgeregt vom Inhalt unserer Rede.

Wir waren nicht viele aber unsere Botschaft an dem Papst schlug in dem Vatikan in ihrer vollen Wucht wie eine Bombe ein, und das, schon bevor überhaupt die Demo los ging, denn noch nie zuvor wurde in dem Maul des Löwen demonstriert mit der Behauptung, einen Beweis für die Verfälschung der christlichen Lehre zu besitzen, eine Fälschung, die letzten Endes, u.a. das 2000 – jährige Tierleid und das Umwelt-Chaos, in dem wir uns heute befinden hervorgebracht hat.

In den Flyer hatte ich sämtliche Links, die mit unserem Projekt im Zusammenhang stehen eingefügt.

Unsere Überwacher hatten einige Exemplare zurückbehalten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Links von ihnen geöffnet wurde und mehr über uns zu erfahren. Das ist mehr als ich erträumt hatte.

Diese Demo hat meine kühnsten Erwartungen übertroffen. Unsere Forderungen an dem Papst auf die Plakate war ein Seiltanz, nicht zu unverschämt, um uns die Demo zu verbieten, aber deutlich genug, um Empörung und Unruhe auszulösen.

Darauf kam es mir an, wir waren nicht viele, aber wir wurden zur Kenntnis genommen, nicht durch Lautstärke und Anzahl der Demonstranten, sondern durch den einzigartigen und epochemachenden Inhalt unserer Forderung: Stellung zu einer These zu nehmen, die das Evangelium der Essener als der Vorgänger des Neuen Testament darstellt. Die authentische christliche Lehre, die die Natur schützt und den Tieren eine Seele zuspricht.

Der Vatikan hat nicht reagiert, das war zu erwarten, Schweigen, das können die Herren gut! Ich weiß von mindestens zwei hochrangigen Geistlichen aus dem Vatikan, die die These gelesen haben, aber wie alle andere schweigen sie. Auf dieses Schweigen baut sich mein weiteres Vorgehen auf. Wir haben die Petition, die Demo, die These, genug glaube ich, um parallel zu unserer Strategie eine Privataudienz beim Papst zu beantragen, mal sehen, ob es dazu kommt. Von nun an sind weitere Demos in Deutschland und in anderen Ländern geplant, indem wir immer wieder dieselbe Person herausfordern, der Papst Franziskus.

Wir können jetzt auftreten und wahrheitsgemäß vortragen, dass wir vor dem Vatikan demonstriert haben und der Vatikan sich geweigert hat, sich zu der These zu äußern.

Erstaunlich ist, dass einen Tag nach unserer Demo, der Papst Franziskus in der Einleitung seiner Rede, in der es im Grunde darum ging Priester in den Amazonas zu entsenden, über die ökologischen Missstände in Amazonas gesprochen hat und sprach sich für eine ganzheitliche Ökologie aus, und damit sind auch die Tiere gemeint. Unsere Forderungen waren zwar drastisch aber klar, logisch und nachvollziehbar, sodass unser Anliegen Geistlichen im Vatikan vermutlich zum Nachdenken veranlasst hat. Hat der Papst seine Vorrede in Anlehnung an unseren Forderungen geändert?

Wir geben uns aber nicht mit Peanuts zufrieden, sondern, wie wollen Reformen!

Das wars fürs erste!

Ich melde mich bald wieder mit Film-Material!

Danke an alle Beteiligten, die die lange Fahrt nicht gescheut haben, um uns zu unterstützen. Die These, die Demo und die Petition bilden einen Grundstein auf den wir unsere Strategie weiterbauen werden.. Danke gleichermaßen an Lucia, die die Demo in Rom organisiert hat, und an Theresa, die eine große Unterstützung war und ohne die, wir manche Male in großer Schwierigkeit geraten wären.

Bis bald!

Eure Johanne

Teilt bitte mehrmals die Petition, damit wir mehr sind als 70 000, wodurch unsere Chance für eine Privataudienz beim Papst steigt. Wir kommen auch ohne Audienz voran!


von Johane G. T. Joan / Frankreich 18 Feb., 2019
von Johanne J. D. Joan 11 Jan., 2019
Meine erste Begegnung mit dem Evangelium der Essener und die Entstehung dieser Seite.
Share by: